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© Jürgen Voigt (www.voigt-brass.de)

Why Horns

 

Ein Lautsprecher ist ein Signalumformer. Er transformiert ein elektrisches Signal in die physische Bewegung eines Konus oder Diaphragmas - grundsätzlich etwas, das Luft bewegt und eine Schallwelle erzeugt. Es ist ein sehr simples System, welches wir selbst anwenden - wenngleich organisch . Ein elektrisches Signal wird vom Gehirn an die Stimmbänder gesendet, welche in Schwingung versetzt werden und einen Ton erzeugen - im besten Fall einen verständlichen. Hält man ein Megaphon vor die Lippen, wird der dadurch entstehende Ton deutlich lauter und ganz mühelos über eine grössere Distanz transportiert. Durch das Megaphon wird der Ton gebündelt und damit in Bündelungsrichtung verstärkt. Weil das Megaphon den Ton in so hohem Maß verstärkt, ist man selbst nicht gezwungen, sich 'heiser' zu schreien. Gleiches geschieht, wenn einem Lautsprecher ein Horn vorgesetzt wird. Der Lautsprecher wird mechanisch weniger beansprucht und strapaziert, was für eine gute Klangreproduktion extrem wichtig ist. Konventionelle Lautsprecher, mit einem Konus in einem Gehäuse, oder in noch höherem Maße elektrostatische Lautsprecher sind sehr ineffizient. Ein typischer HiFi-Lautsprecher ( 85db/1w/1m) hat einen Wirkungsgrad von 0,2%. Das bedeutet, dass man für 500 Watt zugeführte elektrische Leistung exakt ein akustisches Watt Leistung erhält. Ein typisches Horn (z.B. 105db/1w/1m, entspricht einem Wirkungsgrad von 20%) benötigt dafür ein Hundertstel der zugeführten Leistung, also 5 Watt. Was heisst das in  der Praxis?  Stellen wir uns zwei unterschiedliche Lautsprecher vor. Einen konventionellen (z.B. 85db/1w/1m) und ein typisches Horn. Um ein realistisches Soundlevel von 96db, in einem typischen Hörabstand (ca. 3 m) bei Stereobetrieb zu erzielen, benötigt der konventionelle Lautsprecher ca. 50 Watt elektrische Leistung. Im Vergleich dazu benötigt der Hornlautsprecher dafür weniger als ein halbes Watt. Viele Transistorverstärker stellen 500 Watt und mehr Leistung zur Verfügung. Leistung ist also kein Thema (abgesehen von Spitzenwerten - peaks -  die leicht das Maximum auch eines sehr leistungsstarken Verstärkers ausschöpfen können.) Das Problem ist ein thermisches! Wenn man hunderte Watt in die extrem dünnen Drähte der Schwingspule 'pumpt', erhitzt sich diese sehr stark. Diese Erhitzung bedingt eine 'thermische Kompression', die zu Verzerrungen führt, wenn der Ton immer lauter wird. Bei einem Hornlautsprecher ist diese Kompression kein Thema. Jeder Lautsprecher muss eine  bestimmte Luftmasse bewegen, um Klang zu erzeugen. Die Bewegung des Konus oder des Diaphragmas - vorwärts und rückwärts- erzeugt die Schallwelle. Der kritische Punkt ist, um wie viel sich der Treiber bewegen muss, um den gewünschten Schalldruck  zu erzielen.Der Konus in einem konventionellen Lautsprecher muss sich in einem viel grösserem Maße hin- und her bewegen, um den gleichen Schalldruck zu erzeugen wie ein Horn. Und er kann nicht zeitgleich mit dem Ende des ankommenden Signals stoppen - bedingt duch die auszuführende  Bewegung, seine Masse und Trägheit. Weil sich Treiber in wirkungsgradstarken Hörnern erheblich weniger bewegen müssen um die gleiche Toninformation zu übertragen, wird der Ausschwingvorgang viel eher beendet. Der Ton verschmiert weniger, ist realistischer, naturgetreuer und zeitrichtiger. In einem Raum produziert ein konventioneller Lautsprecher Schall,  der sich in alle Richtungen bewegt, was zur Konsequenz hat, dass der Hörer zeitverzögert zum auf direktem Weg eintreffenden Musiksignal von Raumwänden- und Decken reflektierte Signale zu verarbeiten hat. Mit  einem Hornlautsprecher  wird dieses Problem drastisch reduziert, da er den Schall viel stärker in die gewünschte Richtung abstrahlt, was wiederum  der gesamten räumlichen Abbildung  des musikalischen Geschehens  zu Gute kommt. Da sich das Gehirn viel weniger damit beschäftigen muss, diese Raumreflektionen zu verrechnen, gelangt man zu einem insgesamt deutlich entspannteren Hörerlebnis.

 

Generell haben Hornlautsprecher ganz offensichtlich einige Vorteile gegenüber konventionellen Wandlern. Aber nicht alle Hörner sind gleich entwickelt und konzipiert. In der HiFi-Szene' haben sich Hornlautsprecher teilweise eine Reputation für ihren 'shouty' , verfärbten oder nasalen Sound erworben. In der Tat kann dies der Fall sein, wenn das Horn nicht korrekt berechnet, konstruiert und den komplexen Anforderungen entsprechend hergestellt  ist. 

 

Die Lautsprecher Hommage 22 A & Hommage Cinema von Auditorium 23 beweisen eindrucksvoll, wie weit man sich von derartigen Klangdefinitionen entfernen kann, um sie in das Reich der Mythen und Märchen zu verbannen.

 


Conclusion

Obwohl die Komplexität, die mit dem Aufbau eines Hornsystems zwangsläufig einhergeht, respekteinflößend wirken mag, so rechtfertigen die  erfolgreichen Ergebnisse den Aufwand umso mehr. Dynamik z.B. ist ein wichtiges Attribut, wenn es um ein realistisches Empfinden  bei der Wiedergabe von Musik geht. Ein Horn ist der einzige Lautsprechertyp, der dynamische Verhältnisse korrekt abzubilden vermag. Mit Hörnern werden raumakustische Problem drastisch reduziert. Das gleiche gilt für Verzerrungen.

 

Ihr Klang kann atemberaubend sein!

 

 

!  and hardly anything else looks as cool like them......